Ein vieldiskutiertes Thema, das regelmäßig in den Nachrichten auftaucht. Wir stellen fest, dass die Berichterstattung oft unvollständig und manchmal sogar falsch ist. Schließlich ist das Netz nicht nur voll. In der Realität sieht das folgendermaßen aus: In einer Straße mit 50 Häusern hat jeder eine Solaranlage auf dem Dach. An einem schönen Sommertag speisen alle Häuser Strom in das Netz zurück. In Haus 1 kommen 230 V aus dem Stromnetz ins Haus. Wenn der Wechselrichter mehr Strom von den Solarmodulen erhält, als im Haus verbraucht wird, möchte der Wechselrichter Strom in das Netz einspeisen. Das Haus erhält 230 V aus dem Netz und der Wechselrichter muss daher 231 V zurücksenden, die stärker sind als die 230 V, die in das Haus gehen wollen. Bei den Nachbarn von Haus 1 kommen dann nicht 230 V ins Haus, sondern die 231 V, die die Nachbarn ausgegeben haben. Wenn die Nachbarn auch Strom einspeisen wollen, muss ihr Wechselrichter stärker sein als die 231 V, die ins Haus kamen. Der Wechselrichter liefert also 232 V zurück an das Netz. Alle Wechselrichter sind so programmiert, dass sie maximal 10% über der Netzspannung (=253 V) liegen. Das 24. Haus in der Straße empfängt 253 V im Haus und kann daher nichts ins Netz zurücksenden. Sein Wechselrichter und alle Wechselrichter nach ihm in der Straße werden anzeigen, dass das Netz voll ist. Eine Lösung in diesem Fall ist, dass der Netzbetreiber in dieser Straße nicht 230 V, sondern 10 % weniger liefert (das kann er und tut er auch), und somit 207 V am ersten Haus einspeist. Dadurch können mehr Haushalte Energie in das Netz einspeisen.